SKR04 Aufwand Sonstige betriebliche Aufwendungen

Konto 7200

Rechts- und Beratungskosten

Kontonummer

7200

Kontoart

Aufwand

Kategorie

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Zusammenfassung

Das Buchungskonto 7200 “Rechts- und Beratungskosten” im SKR04-Kontenrahmen erfasst Aufwendungen für juristische Dienstleistungen und Beratungsleistungen. Es gehört zu den sonstigen betrieblichen Aufwendungen und ist wichtig für die korrekte Zuordnung von Kosten, die im Rahmen der Geschäftstätigkeit anfallen können.

Verwendungszweck

Das Konto 7200 wird verwendet, um alle Kosten zu erfassen, die im Zusammenhang mit rechtlichen Dienstleistungen und Beratungen entstehen. Dazu zählen beispielsweise Anwalts- und Gerichtskosten, Gebühren für notarielle Dienstleistungen oder auch Honorare für Steuerberater und Unternehmensberatungen. Diese Kosten treten häufig bei der Gründung eines Unternehmens, bei der Erstellung von Verträgen oder der Klärung rechtlicher Fragen im laufenden Geschäftsbetrieb auf.

Ein praxisnahes Beispiel ist die Beauftragung eines Anwalts zur Überprüfung und Erstellung von Arbeitsverträgen. Diese Kosten werden auf dem Konto 7200 gebucht, da sie direkt mit der betrieblichen Tätigkeit und der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften zusammenhängen. Ebenso fallen unter dieses Konto die Kosten für Beratungsleistungen, die im Rahmen von Unternehmensumstrukturierungen oder steuerlichen Planungen in Anspruch genommen werden.

In der Praxis ist es wichtig, die Belege für diese Dienstleistungen sorgfältig zu dokumentieren und aufzubewahren. Die GoBD (Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff) verlangen eine nachvollziehbare und prüfbare Dokumentation dieser Aufwendungen.

Steuerliche Aspekte

Rechts- und Beratungskosten sind in der Regel als Betriebsausgaben steuerlich abzugsfähig, sofern sie betrieblich veranlasst sind. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass die Aufwendungen eindeutig dem Betrieb zuzuordnen sind und nicht privater Natur sind, da sie sonst nicht steuerlich geltend gemacht werden können.

Bei der Umsatzsteuer handelt es sich bei Rechts- und Beratungskosten häufig um Leistungen, die mit dem regulären Steuersatz von 19% belegt sind. Unternehmen können die Vorsteuer aus diesen Rechnungen geltend machen, sofern die Rechnung ordnungsgemäß ist und alle notwendigen Angaben enthält.

Unternehmer sollten sicherstellen, dass alle steuerlichen Anforderungen nach GoBD erfüllt sind, um bei Betriebsprüfungen keine Nachteile zu erleiden. Dazu gehört auch die Sicherstellung einer ordnungsgemäßen Rechnungserfassung und die Aufbewahrung der entsprechenden Belege.

Buchungsbeispiele

Beispiel 1: Anwaltskosten für Vertragsprüfung

Soll: 7200 Rechts- und Beratungskosten – 1.190 €
Haben: 4400 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – 1.190 €

Ein Unternehmen lässt einen Arbeitsvertrag von einem Anwalt prüfen. Die Rechnung beläuft sich auf 1.000 € zzgl. 19% Umsatzsteuer.

Beispiel 2: Steuerberatungskosten

Soll: 7200 Rechts- und Beratungskosten – 595 €
Haben: 4400 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – 595 €

Ein Steuerberater stellt für Beratungsleistungen im Rahmen der Jahresabschlusserstellung 500 € zzgl. 19% Umsatzsteuer in Rechnung.

Beispiel 3: Unternehmensberatung für Prozessoptimierung

Soll: 7200 Rechts- und Beratungskosten – 2.380 €
Haben: 4400 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – 2.380 €

Ein Unternehmen beauftragt eine Beratung zur Optimierung interner Prozesse. Die Kosten belaufen sich auf 2.000 € zzgl. 19% Umsatzsteuer.

Häufige Fehler und Fallstricke

  • Vermischung von betrieblichen und privaten Kosten: Es ist wichtig, ausschließlich betriebliche Kosten auf diesem Konto zu buchen, um steuerliche Abzugsfähigkeit zu gewährleisten.
  • Unvollständige Belege: Fehlende oder unvollständige Belege können bei einer Betriebsprüfung zu Problemen führen. Alle Rechnungen sollten vollständig und korrekt archiviert werden.
  • Falsche Umsatzsteuerbehandlung: Achten Sie darauf, den richtigen Steuersatz anzuwenden und die Vorsteuer korrekt zu ziehen.
  • Fehlende Zuordnung zu Projekten oder Abteilungen: Zur besseren Nachvollziehbarkeit sollten die Kosten möglichst genau den Projekten oder Abteilungen zugeordnet werden, die die Dienstleistung in Anspruch nehmen.
  • Nichtbeachtung der GoBD: Die Grundsätze der ordnungsmäßigen Buchführung müssen strikt eingehalten werden, um Strafen zu vermeiden.

Rechtstipps und Best Practices

  • Dokumentation sicherstellen: Stellen Sie sicher, dass alle Rechts- und Beratungskosten durch ordnungsgemäße Belege nachgewiesen werden, um die steuerliche Abzugsfähigkeit zu sichern.
  • Regelmäßige Überprüfung der Belege: Führen Sie regelmäßig Kontrollen durch, um sicherzustellen, dass alle Belege vollständig und korrekt erfasst sind.
  • Beratungskosten im Voraus planen: Gerade bei umfangreicheren Projekten können die Beratungskosten erheblich sein. Eine vorausschauende Planung hilft, Überraschungen zu vermeiden.
  • Sorgfältige Auswahl der Berater: Wählen Sie Rechts- und Beratungsdienstleister mit Bedacht aus und stellen Sie sicher, dass sie die erforderlichen Qualifikationen und Erfahrungen mitbringen.
  • Rechtliche Entwicklungen im Auge behalten: Bleiben Sie über Änderungen in der Rechtslage informiert, die sich auf die Abzugsfähigkeit von Rechts- und Beratungskosten auswirken könnten.